Wie schon in den Medien berichtet, organisieren Anna und Joseph Palm aus Büllingen seit Jahren Hilfsgütertransporte nach Afrika.
Nun ist wieder einer unterwegs nach Ruanda. Am Dienstag, den 12. Dezember 2018 wurde dieser Container bei der Organisation „Hôpital Sans Frontières“, eine dem Rotary Belux nahestehende V.o.G., in Champion bei Namur beladen. Ein Großteil der Transportkosten wurde durch den Rotary Club St. Vith – Eifel übernommen.
Hôpital Sans Fontières (HSF) ist eine ONG, die in 1992 von Rotariern gegründet wurde und vom Roten Kreuz, den Vereinten Nationen, der EU und der König-Baudouin-Stiftung anerkannt ist.
HSF hat einen doppelten Auftrag:
- Auf langer Sicht: HSF sammelt in Belgien und Luxemburg medizinische, chirurgische und Krankenhausausstattungen in guten Zustand, versendet dieses Material ins Ausland (Asien, Afrika und Lateinamerika) und stattet dort Pflegezenter aus.
- Im Krisenfall: Im Katastrophenfall wie Tsunamis oder Erdbeben kann HSF direkt helfen, hauptsächlich durch ihre Interventionskits, HSF Dispensary-kit, bestimmt für die Erste-Hilfe-Pflege vor Ort, und HSF Hospi-Kit, ein komplettes Operationsset, sowie P.A.U.L., eine mobile Wasser-Zubereitungsanlage.
Seit Bestehen hat HSF schon mehr als 750 humanitäre Missionen realisiert und dies mit Hilfe der hiesigen und der lokalen Rotary Clubs :
- 51 internationale Missionen in 2017 (1 pro Woche!): 102 Tonnen Material (1.410m³) für einen Neuwert von zirka 4.050.000,- €;
- 190 Materialsammlungen in Belgien und dem Großherzogtum Luxembourg.
Joseph Palm und seine Frau Anna haben in der Vergangenheit bereits mehrmals Hilfsgüter in Richtung Afrika verschifft.
Vor einigen Monaten hat sich das Büllinger Ehepaar selbst ein Bild von der Situation vor Ort gemacht (siehe GrenzEcho vom 24. März). Schon damals wurde erkannt und angekündigt, dass ein weiterer Container ermöglicht werden soll. Nun ist es soweit: Nach 2005, 2010 und 2017 wird am 17. Dezember erneut ein Container in Antwerpen auf ein Schiff geladen, das dann Ende Januar 2019 in Kigali (Ruanda) erwartet wird.
An Bord werden sich vielerlei Hilfsgüter befinden. Angefangen bei Elektroküchen- und Gartengeräten sowie Reifen für mehrere Ambulanzfahrzeuge. Dann kommen Kinderkleidung, Bettwäsche, Frotteewäsche und Kerzen hinzu. Außerdem sponserte die Kirchenfabrik Mürringen-Hünningen Sitzkissen für Kirchenbänke. Latexfarbe wurde vom Eupener Unternehmen Hendrichs zur Verfügung gestellt. Und „Höpital Sans Frontires" aus Champion bei Namur stellt Krankenhausmobiliar zur Verfügung.
Die Waren stehen verpackt in Mürringen bereit, werden am 10. Dezember nach Champion gefahren und schließlich in den Schiffscontainer verladen. Wohl interessantes Mitbringsel dürfte ein Kuhstall sein. In einem Schwesternhaus in Kavumu befinden sich zwei Kühe, die allerdings eine äußerst erbärmliche Unterkunft zu ihrer Verfügung haben. So wurde auf Initiative von Joseph Palm und der spontanen Hilfe von zwei Schreinerkollegen aus Raeren ein Kuhstall aus stabilen Platten gebaut. Holz- und Dachplatten wurden von hiesigen Firmen gesponsert. Der Stall erhielt auch einen Namen: „Le Salon des Vaches". Er wurde in Mürringen zusammengebaut und schließlich wieder abmontiert, damit er in den Container verladen werden kann.
Auslöser für den erneuten Transport von Hilfsgütern waren mehrere Versammlungen des Ehepaars Palm-Pothen mit den Franziskaner-Schwestern in Manage bei Mons.
Anfang September kamen Soeur Bernadette aus Ruanda sowie Soeur Marie Madeleine und Soeur Monique aus Manage nacht Büllingen, um die bestehende Liste mit dem fehlenden Material zu vervollständigen. In diesem Zusammenhang geht auch der Dank für das entgegengebrachte Vertrauen und die finanzielle Unterstützung an die Schwestern Soeur Bernadette und Soeur Marie M. Dufay. „Ein besonderes Dankeschön geht aber auch an die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer (Angela, Josianne, Ewald, Alfred, Georges, Gerhard und Patrick) sowie an die Damen, die für die notwendige Korrespondenz zur Verfügung stehen (Anna und Inge)", so Joseph Palm.
„Nicht zu vergessen sind natürlich die großzügigen Sponsoren, wie die Firma Blycolin, die Möbelwerke Palm, das Rote Kreuz und die zahlreichen Privatspenden, sei es materieller oder finanzieller Natur. Auch möchte ich die Service-Clubs Lions und Rotary erwähnen, genauso wie die großzügigen Sachspenden seitens des ostbelgischen Ablegers von Europe Direct." Es wird der wohl letzte Container sein, den das Ehepaar Palm-Pothen nach Afrika verschicken wird: „Wir hoffen, dass wir mit diesem Projekt, den Ärmsten das Leben etwas verbessern und erleichtern können."
Quelle: Grenz Echo